Hier gehts zum ersten Tag meiner Wanderung.
Tag 2 von Wolfratshausen nach Bad Tölz
Nachdem es mir gestern ziemlich schlecht ging und ich wie beschrieben mit Schüttelfrost ins Bett ging, ist mir heute erst mal aufgefallen, dass ich mein Shampoo im ersten Hotel vergessen habe. Also begann der Tag schon mal ziemlich doof. Zum Glück gab es solche kleinen Packungen im Hotel. Frisch geduscht und angezogen ging es zum Frühstück wo ich mit der Wirten über meine Tour sprach und meinte, dass es immer wieder den ein oder anderen Gast gibt, der diese Tour macht. Sie hat mir sogar erlaubt, ein Brötchen für den Tag mitzunehmen, diesmal musste ich also keins extra mit raus schmuggeln ;).
Auch heute bin ich wieder kurz vor 8 Uhr los. Die ersten Schritte waren ganz schön schwer, aber das legte sich schnell und der Körper kam in Schwung. Nachdem ich wieder auf den offiziellen MV weg kam, wurde es richtig schön. Es ging sehr lange an einem schönen Waldweg lang. Und dann kam wieder mal eine schlechte Nachricht …
Bei meiner ersten Pause bekam ich einen Anruf von meinem heutigen Hotel. Sie mussten mir leider meine Reservierung stornieren, da es wohl einige Probleme mit einer Hochzeitsgesellschaft gegeben hat. Diese sollen wohl ein paar Schäden verursacht haben und dadurch sind einige Zimmer unbewohnbar. Tja, da stand ich dann ohne Hotel für den heutigen Tag da. Zum Glück hat sie mir gleich ein entsprechendes Ersatzhotel raus gesucht, welches ich bloß noch anrufen musste. Das Problem war dann schnell gelöst und ich hatte ein neues Hotel. Tja, leider ging dabei aber wieder sehr viel Zeit verloren. Erstaunlicherweise habe ich während der Zeit keine weiteren MV-Wanderer gesehen, nur ein paar Jogger.
Es ging also weiter diesen schönen Waldweg entlang, teilweise waren es nur kleine Trampelpfade auf wiesen, wo man sich fragte, ob mal hier wirklich richtig ist. Aber dank GPS war ich immer auf der Route ;). Relativ schnell habe ich Station 2 erreicht. Gerade angekommen, sind andere MV-Wanderer von dort los gezogen. Ich glaube, dass es meine Freunde aus der Schweiz waren, aber die waren schneller weg, als gedacht. Also schnell die geforderten Daten gesammelt, ein Brötchen gegessen und weiter gings. Doch dann kam plötzlich ein ziemlich unschönes Stück der Strecke. Der Weg bestand nur aus groben Schotter, der Weg ging zwar an der Isar weiter, doch es lief ziemlich schleppend. Zur Aufmunterung hat mir die Bundeswehr dann wohl ein Helikopter vorbei geschickt. Dieser flog richtig Flach über die Isar und mir lang. Ich habe richtig den Wind gespürt, welchen er aufwirbelte.
Der eben genannte Weg hat mir so sehr die Kräfte gezogen, dass ich dann überhaupt keine Lust und Kraft mehr hatte, weiter zu gehen. Endlich an einer Straße angekommen, wollte ich nicht mehr weiter und habe probiert, ein Auto auf mich aufmerksam zu machen und mich nach Bad Tölz mitzunehmen. Aber irgendwie wollte keiner. Seh ich etwa so schlimm aus? Nun ja, dann muss ich eben doch weiter gehen. Ein kleines Stück ging es dann an der Straße lang, bis es rechts zu einem Dorf (Rimslrain) ging. Dort hatte man die Auswahl für einen schönen ausblickreichen Weg in der Sonne oder eben die schattigere Strecke. Normalerweise wollte ich ja die schattigere Variante wählen, doch irgendwie wand ich den entsprechenden Weg nicht, also ging es nun doch die Sonnige strecke lang. Die Aussicht war aber auch echt schön gewesen und man hatte einen Blick in die ersten Berge. Auf dem Weg traf ich dann wieder auf die Dortmunder, nur irgendwas passte da nicht so ganz. Wo ist die Frau hin und wer ist der fremde Mann an der Seite!? Die Situation war aber schnell geklärt: Die Frau hatte sich wohl schon ziemliche Blasen gelaufen und hat an derselben Stelle wie ich probiert, eine Mitfahrgelegenheit zu erwischen. Nur bei ihr hat es wohl geklappt. Und der Fremde an seiner Seite war auch ein MV-Wanderer.
Wir sind dann bis zum Eingang von Bad Tölz zusammen gelaufen. Am Ortseingang habe ich mich dann verabschiedet, die letzten Meter wollte ich dann doch etwas ruhiger angehen, da diese ein sehr hohes Tempo ansteuerten. Von da war es dann doch noch erstaunlich weit zum heutigen Hotel gewesen. Dort dann endlich angekommen habe ich mich erst mal aufs Bett gelegt. Der Körper wollte wieder nicht aufstehen, doch heute dachte ich mir, ich brauch unbedingt Abendbrot. Also habe ich mich doch noch mal aufgerappelt, habe mich frisch gemacht und bin ins hoteleigene Restaurant gegangen und habe mich rausgesetzt. Es war noch erstaunlich warm gewesen und trotzdem war ich der einzige Gast gewesen. Ich habe mir Käsespätzle und ein Radler gegönnt. Danach bin ich aufs Zimmer zurück und habe erst mal festgestellt, dass ich mir heute ziemlich große Blasen gelaufen habe. Und auch so ging alles nur noch ziemlich schwer. Ich habe mich dann noch auf den Balkon gesetzt und mit ein paar Freunden geschrieben. Doch irgendwie wollte der Abend nicht vergehen und der Körper wollte noch mal ein Radler trinken. Also wieder raus und mir ein Radler bestellt. Diesmal war ich nicht allein, ein ziemlich geschwätziger Berliner saß neben mir. Er hat mir dann die ganze Zeit von seinen ach so tollen Radtouren erzählt, die er schon alle gemacht haben soll. Durch ihn habe ich aber mein Radler erstaunlich schnell geschafft und habe mich dann auf mein Zimmer zurück gezogen.
Hier noch die Daten vom Reisecomputer …
Tagesstrecke: 29,1 Km
Durchschnittsgeschwindigkeit in Bewegung: 4,2 Km/h
Durchschnittsgeschwindigkeit Gesamt: 3,0 Km/h
Pausenzeit: 2:38h
Reisedauer in Bewegung: 6:56h
Gesamte Dauer: 9:43h